Evangelium und Kirche
OKR Helmut Frik

Zum Tod von OKR Helmut Frik

Nachruf von Dr. Richard Mössinger, EuK-Informationen 1/2021

 

OKR Dr. Helmut Frik ist am 4. Januar 2021 im Alter von 87 Jahren gestorben.

Sein Studium war breit angelegt, neben Theologie studierte er Philosophie, Psychologie und Geschichte. Die erste Pfarrstelle war mit der Aufgabe der Ausbildungsleitung auf der Karlshöhe verbunden. Ab 1971 war er Direktor dieser diakonischen Einrichtung, für die sein Herz lebenslang schlug.

1971 wurde er für Evangelium und Kirche in die Synode gewählt, ab 1979 war er Oberkirchenrat für die theologische Ausbildung und die unständigen Pfarrerinnen und Pfarrer, ab 1989 Personalreferent der Landeskirche.

Sein Leitungsamt versah er mit einer pfarramtlichen Hingabe und hatte besonders für die Ausbildung viele Ideen. Im Oberkirchenrat sorgte er für klare Strukturen und eine konkrete Zuweisung der dienstlichen Verantwortung. Der Interessenausgleich innerhalb des Kollegiums der Kirchenleitung war ihm ein wichtiges Anliegen.

Bei der Bischofswahl 1987 kandidierte er auf Wunsch Hans von Kelers. Die Synode wollte der bischöflichen Empfehlung für die Amtsnachfolge so nicht nachkommen. Der Wahlgang war blockiert, keiner der Kandidaten fand eine Mehrheit.

Helmut Frik war eine theologische Fundierung der Kirche im Gespräch mit ihrer Zeit wichtig. Das Verhältnis von Psychologie und Religionsunterricht hat ihn in seiner Promotion beschäftigt, als es noch kein Modethema war. Er setzte sich für die geistliche Ausrichtung der kirchlichen Arbeit ein und hatte einen spürbaren Sinn für Frömmigkeit.

Wie bei einem Personalreferenten nicht anders zu erwarten, waren nicht alle mit seinen Entscheidungen zufrieden oder gar glücklich. Ich kenne aber einige und zähle mich selbst dazu, die durch ihn in persönlichen Fragen und Schwierigkeiten brüderlich begleitet wurden und dafür dankbar sind.

Auf die persönliche Lage der ihm anvertrauten Menschen hat er geachtet und den beruflichen Beziehungen durch Hausbesuche und Kontakte außerhalb der Diensträume, ob am Donauufer oder in einem Kaffeehaus, eine persönliche Note gegeben. Er wollte den einzelnen gerecht werden und ihnen Räume erschließen. Wenn man an diese Form der Amtsführung erinnert, wird deutlich, was sich alles geändert hat. Persönlicher ist es gewiss nicht geworden.

 

Dr. Richard Mössinger

 

 

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